Zitiergesetz

Zitiergesetz
Zitiergesetz,
 
im römischen Recht das Senatsgesetz (»Oratio«) der römische Kaiser Theodosius II. und Valentinian III. von 426, wonach die Gerichte den Rechtsansichten der spätklassischen Juristen Aemilius Papinianus, Iulius Paulus (Ende 2./Anfang 3. Jahrhundert), Domitius Ulpianus und Herennius Modestinus (1. Hälfte des 3. Jahrhunderts) sowie des Gaius folgen sollten. Bei Meinungsverschiedenheiten der »Zitierjuristen« sollte die Ansicht der Mehrheit gelten, bei Stimmengleichheit diejenige des Papinianus; notfalls sollte der Richter sich selbst ein Urteil bilden. Das Zitiergesetz zeigt den Tiefstand der Rechtskultur der Zeit des Vulgarrechts.

Universal-Lexikon. 2012.

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